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Photon am Doppelspalt |
Kohärenzlänge
Das Photon am
Doppelspalt
Teilchen oder Welle?
One finds many books which say that two distinct
light sources never interfere.
This is not a statement of physics, but is merely a statement
of the degree of sensitivity
of the technique of the experiments at the time the book was
written.
Feynman Lectures on Physics, Vol I, 32-5
Die Frage ist alt. Sir Isaac Newton
meinte vor dreihundert Jahren: Teilchen! Christiaan Huygens meinte:
Welle! Und als Thomas Young vor zweihundert Jahren sein
Doppelspaltexperiment vorführte, war man bei der Royal Society
nicht begeistert, denn es waren deutliche Interferenzstreifen zu
sehen.
Kann man sich heute besser
vorstellen, "was ein Photon am Doppelspalt macht"?
Man nimmt ein Wellenpaket (also die
mathematische Darstellung eines halbwegs lokalisierten Photons) und
lässt es gegen einen Doppelspalt (z.B. schwarze Pappestreifen auf
Glasträger) laufen. Und siehe da: ein Teil
wird absorbiert, ein Teil wird
reflektiert, ein Teil passiert - und alles interferiert. Also
hatte wohl Huygens recht!
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Zu dumm nur, dass man zum
Beispiel auf einem Film nie eine kontinuierliche
Intensitätsverteilung sieht, sondern das Photon von einzelnen
Atomen absorbiert wird - und zwar am Stück. Aber das kann ja
an den Atomen liegen.
Auch wenn die Trefferquote sich an
die Intensitätsverteilung hält: Das ist doch eine typische
Teilcheneigenschaft! Und Teilchen können nicht durch beide Spalte
gleichzeitig, sie sollten sich also auch am Doppelspalt lokalisieren
lassen.
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Und wie stellt man fest,
durch welchen Spalt das Photon flog? Ganz einfach: man schließt
einen Spalt?
Aber da bekommt man wieder Probleme:
Jetzt kann man zwar genau sagen, durch welchen Spalt das Photon
ging, dafür ist es anschließend um so weniger lokalisiert.
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Wenn man es etwas
intelligenter macht, indem man beide Spalte offen lässt und sich
die Information über den Weg des Photons mit anderen Mitteln
besorgt, benimmt sich das Photon tatsächlich wie ein Teilchen: Das
Interferenzmuster verschwindet, weil die Kohärenz gestört
wurde.
Sieht fast aus wie eine Flutwelle,
die wegen der großen Turbulenzen beim Passieren der Öffnungen
nicht mehr interferieren kann - jedenfalls gibt es keine lineare
Superposition mehr.
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Es gibt inzwischen sogar
Experimente, in denen man die Kohärenz nur teilweise stört (s.u.
Literatur). Nicht
unbeabsichtigt (etwa durch Messfehler), sondern ganz gezielt kann
man zum Beispiel 50% Newton und 50% Huygens einstellen...
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... oder die Apparatur
vom Nachweis eines Teilchens zum Nachweis einer Welle durchregeln
;-))
Anmerkung: Die Bilder
wurden nach den Regeln der Quanten- und Wellenmechanik mit Maple
erzeugt. Nach oben ist jeweils das Betragsquadrat der
Psi-Funktion des Photons am Doppelspalt abgetragen.
Siehe auch:
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Literatur (stellvertretend für viele Welcher-Weg-Experimente):
Double-slit quantum eraser,
S. P. Walborn, M. O. Terra Cunha, S. Pádua, and C. H. Monken
Phys. Rev. A 65, 033818 – Published 20 February 2002
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